Schwarzes Brett HU Berlin

Vorweg: Es gibt m.M.n. keine Abkürzung und Du wirst dabei durch Geld keine Zeit sparen können.

Nimm lieber das Geld und zwei Stunden Zeit, und geh' in einen grossen Buchladen. Keine Scheu vor Titeln wie "Programmieren für Randgruppen", "Coding für Hausfrauen", oder "Wrzplrmpf in 21 Tagen", genau das sind Deine Freunde. Was sich für Dich flüssig liesst, ist das Richtige, solange die richtige Programmiersprache drauf steht. Ja, es wird 800+ Seiten haben. Tough luck, zu meiner Anfangszeit waren es nicht mal halb so viele.

Wenn Du drei oder mehr Bücher zur Auswahl hast schau solange, bis Du Dich für eins entscheiden kannst, sonst nimm egal welches davon, aber nur _eins_, nicht mehrere.

Nun kommt der Part, den Dir keiner abnehmen kann: Du musst da durch, einmal von vorne bis hinten. Egal wie groß die Fragezeichen auf der Stirn stellenweise sind, das bleibt Dir nicht erspart, wenn Du später nicht bei jedem kleinsten Detail festhängen willst. Du musst _hier_ und jetzt verzweifeln, wenn das Buch sagt "mach das" und bei Dir klappt es einfach nicht.

Hier geht die Zeit rein, die Dir kein Lehrer/Mentor ersparen kann und darf, weil Programmieren ist eine Urform der Problemlösung. Hier sind Abende plötzlich rum ohne dass Du denkst, einen Schritt weiter zu sein. Aber Du willst programmieren lernen, also musst Du lernen, Probleme zu lösen, und zwar selber. Jemand, der es schon kann, hilft Dir dabei nicht, denn für jedes gelöste Problem tauchen anfangs drei neue auf, und gute babysitter sind teuer.

Ja, das kann Wochen dauern, Monate, wenn Zeit knapp oder der Wille doch nicht so stark ist. Das ist der Preis.

Und anschließend such Dir ein "Problem", und wenn es die Flächenberechnung einer Pizza abhängig vom Radius ist, es darf und sollte banal sein, Du hast genug Probleme mit der Technik selber, Du brauchst keine weiteren durch komplexe Aufgabenstellungen. Schustere eine Lösung zusammen. Es ist wurscht ob sie performant, schön oder pfiffig ist, Hauptsache sie funktioniert. Bastle dran 'rum, mach' sie schlauer, besser, kompletter. Mach' sie dabei kaputt und ärgere Dich darüber, und dann zieh' sie wieder gerade.

Wenn Du da durch bist, dann bist Du ein Programmierer. Kein guter, aber Du kannst kleine Sachen auf (vielleicht krummem) Weg lösen. Ein besserer wirst Du automatisch mit wachsender Erfahrung.

Das gilt, wenn Du programmieren lernen willst um es in der freien Wildbahn anzuwenden. Keine Abkürzung, no easy way out.

Grüße aus der Branche, und viel Erfolg.